5 Layer 2 - Die Sicherungsschicht

5.1 Einführung: Die Verbindung zwischen Geräten herstellen

Die Sicherungsschicht (Data Link Layer) ist die zweite Schicht des OSI-Referenzmodells und des TCP/IP-Protokollstapels. Während Layer 1 die physikalische Übertragung der Bits ermöglicht, ist Layer 2 für die zuverlässige Übertragung von Daten zwischen direkt verbundenen Geräten zuständig. Diese Schicht arbeitet mit Frames als Dateneinheiten und ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Netzwerkgeräten.

5.2 Hauptaufgaben von Layer 2

  1. Framing: Strukturierung von Daten in Frames mit definiertem Anfang und Ende
  2. Adressierung: Zuweisung physikalischer Adressen (MAC-Adressen) für Quell- und Zielgeräte
  3. Fehlererkennung: Erkennung von Übertragungsfehlern
  4. Zugriffssteuerung: Regelung des Zugriffs auf das gemeinsame Übertragungsmedium
  5. Flusskontrolle: Anpassung der Übertragungsrate an die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Empfängers

5.3 Layer 2 Adressierung - Die MAC-Adresse

Die MAC-Adresse (Media Access Control) ist eine 48-Bit-Adresse, die in hexadezimaler Notation dargestellt wird (z.B. 00:1A:2B:3C:4D:5E). Sie besteht aus:

Eigenschaften der MAC-Adresse:

5.4 Ethernet - Das dominierende Layer 2 Protokoll

Ethernet ist das meistverbreitete Protokoll für lokale Netzwerke und operiert auf Layer 2. IEEE 802.3 spezifiziert den Ethernet-Standard.

5.4.1 Ethernet Frame-Format

Ein typischer Ethernet-Frame besteht aus:

Frame_struct.svg
  1. Preamble (7 Bytes): Synchronisationsmuster 10101010…
  2. Start Frame Delimiter (SFD) (1 Byte): Markiert den Start des Frames (10101011)
  3. Ziel-MAC-Adresse (6 Bytes): Adresse des Empfängers
  4. Quell-MAC-Adresse (6 Bytes): Adresse des Senders
  5. EtherType/Length (2 Bytes): Protokolltyp der höheren Schicht oder Länge
  6. Daten + Padding (46-1500 Bytes): Nutzdaten, mindestens 46 Bytes
  7. Frame Check Sequence (FCS) (4 Bytes): Prüfsumme zur Fehlererkennung (CRC)

Die minimale Größe eines Ethernet-Frames beträgt 64 Bytes, die maximale Größe 1518 Bytes (ohne VLAN-Tag).

5.4.2 Wichtige Frame-Typen

Ethernet kennt drei Arten von Zieladressen:

5.5 Layer 2 Netzwerkgeräte

Auf Layer 2 kommen spezifische Netzwerkgeräte zum Einsatz:

5.5.1 Switches

5.5.2 Bridges

5.6 Zugriffsverfahren auf Layer 2

Um zu regeln, wann ein Gerät Daten senden darf, wurden verschiedene Zugriffsverfahren entwickelt:

5.6.1 CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection)

5.6.2 Token Passing

5.7 Fehlerbehandlung auf Layer 2

Layer 2 implementiert verschiedene Methoden zur Fehlererkennung und -korrektur:

5.7.1 Fehlererkennung

5.7.2 Prozess der Fehlererkennung

  1. Sender berechnet Prüfsumme über die Daten
  2. Prüfsumme wird im Frame übertragen
  3. Empfänger berechnet seinerseits die Prüfsumme
  4. Stimmen die Prüfsummen nicht überein, wird der Frame verworfen

5.8 VLANs - Virtuelle Netzwerke auf Layer 2

Virtual LANs (VLANs) ermöglichen die logische Segmentierung eines physischen Netzwerks:

5.8.1 VLAN-Konzept

5.8.2 IEEE 802.1Q

5.9 Spanning Tree Protocol (STP)

STP verhindert Switching-Loops in redundanten Netzwerken:

5.9.1 Funktionsweise

  1. Wahl einer Root Bridge im Netzwerk
  2. Jeder Switch berechnet den kürzesten Pfad zur Root Bridge
  3. Ports, die zu Loops führen würden, werden in den Blocking-Status versetzt
  4. Bei Ausfall eines Links werden blockierte Ports aktiviert

5.9.2 STP-Varianten

5.10 Layer 2 Sicherheitskonzepte

Verschiedene Techniken erhöhen die Sicherheit auf Layer 2:

5.10.1 Port Security

5.10.2 MAC-Filterung

5.10.3 IEEE 802.1X

5.11 Die wichtigsten Fakten

Die Sicherungsschicht bildet eine entscheidende Brücke zwischen der physikalischen Übertragung von Bits und der Vermittlung von Datenpaketen zwischen verschiedenen Netzwerken. Ein tiefes Verständnis von Layer 2 ist essenziell für die Planung, Implementierung und Fehlerbehebung in modernen Netzwerken.